Wann solltet ihr eure Katze baden – und wann nicht?

von Bärbel
Katze putzt sich

Obwohl mit Katzenwäsche bei uns Menschen eine eher oberflächliche Reinigung gemeint ist, gelten Katzen als sehr saubere Tiere. Manchmal jedoch kommt eine Freigängerkatze so verdreckt nach Hause, dass man sie schnurstracks in die Badewanne stecken möchte. Aber wann ist ein Bad für die Samtpfote wirklich notwendig? Und wann sollte man eher darauf verzichten?

Normalerweise kümmern sich Katzen selbst um ihre Sauberkeit. Zwei bis vier Stunden täglich verbringen sie mit der Pflege ihres eigenen Fells.

„Körperstellen, welche die Tiere mit der Zunge erreichen, werden mit dieser geputzt und Fremdkörper durch sogenanntes Strählen entfernt“, erklärt Katzenverhaltensberaterin Birgit Rödder. „Dabei benagen die Samtpfoten verklebte Haare und ziehen Grassamen, Kletten und Zecken mit den Schneidezähnen heraus.“

Stellen, die mit der Zunge nicht erreicht werden können, fallen laut der Expertin bei der Pflege aber nicht aus: „Den Kopfbereich säubern Katzen mit ihren Vorderpfoten beziehungsweise Unterarmen, indem sie diese mit Speichel befeuchten und immer wieder ablecken.“

Alten, kranken und dicken Katzen bei der Pflege helfen

Alte, kranke oder adipöse Tiere können sich häufig nicht oder nicht mehr vollständig selber putzen. Mit einem feuchten, parfümfreien Tuch können ihre Halter sie bei der täglichen Pflege unterstützen.

Steht der Fellwechsel an und sind die Tiere an das Kämmen gewöhnt, begrüßen auch viele gesunde Stubentiger die Hilfe ihrer Menschen bei der Körperpflege. Denn es sammeln sich immer wieder lose Haare im Fell, die mit einer weichen Bürste oder einem Kamm entfernt werden können.

Wann ist ein Bad für meine Katze notwendig?

Im Normalfall können Katzen also selbst für ihre Körperpflege sorgen. Selbst wenn es zu größeren Ansammlungen von Schmutz im Fell kommt, sollten Katzen zuerst die Möglichkeit haben, sich selbst zu säubern. „Um die natürliche Schutzschicht der Haut zu bewahren, sollte auf häufiges Baden verzichtet werden“, erläutert Rödder.

Schädliche Substanzen im Fell auswaschen

„Ist das Fell jedoch mit schädlichen Substanzen wie Farbe, Kohlenstaub oder Baumharz verunreinigt, oder kommt es bei großem Stress zu unwillkürlichem Kotabsatz, der sich im Fell des Tieres verfängt, dann können die Verunreinigungen mit viel Wasser und einem speziellen Katzenshampoo ausgewaschen werden“, beschreibt Rödder die Ausnahmefälle.

Das richtige Shampoo unterstützt dabei die Erhaltung des Schutzmantels. Am angenehmsten ist es für die Katze, wenn Haare, welche durch nicht wasserlösliche Stoffe verklebt sind, einfach abgeschnitten werden.

Die Katze an das Bad gewöhnen

Katzen sind wasserscheue Tiere. Deshalb ist es sinnvoll, die Vierbeiner schon in jungem Alter vorsichtig ans Baden zu gewöhnen. Dafür wird im Waschbecken zuerst nur so viel handwarmes Wasser eingelassen, dass lediglich die Pfoten der Katze bedeckt sind.

In kleinen Schritten und unter viel Lob können die Wassermenge gesteigert und das zum Waschen nötige Festhalten geübt werden. Optimal ist es, wenn das Wasser am Ende höchstens bis zum Bauch des Tieres reicht. Zudem sollte die Katze unter keinen Umständen untergetaucht werden.

Ohren und Gesicht nicht mitwaschen

Die empfindlichen Ohren und das Gesicht sollten nicht mitgewaschen werden. Reagiert der Mensch auf etwaige Fluchtversuche ruhig und freundlich, hilft dies dem Stubentiger, gepaart mit Leckerlis und Streicheleinheiten, das Bad langfristig positiv zu verknüpfen.

Katzenhalter sollten das Badezimmer zudem gut vorbereiten, sodass alle Hilfsmittel wie Handtuch, Katzenshampoo, Leckerlis und Co. in Reichweite liegen und das Baden nicht länger dauert als notwendig.

Das Fell sorgfältig säubern und trocknen

Das Abbrausen ist ebenfalls unbeliebt, aber notwendig, um alle Shampooreste zu entfernen, welche die Katze sonst abschleckt. „Gut handwarmes Wasser, ein sanfter Strahl über dem Körper und viele beruhigende Worte helfen bei der unbeliebten Reinigung.

Sanftes Abtrocknen mit einem weichen Tuch finden Katzen hingegen meist nicht so schlimm. Langsame Bewegungen und freundliche Worte vermitteln aber auch hier Sicherheit“, empfiehlt Katzenexpertin Rödder. Um einer Erkältung vorzubeugen, ist es wichtig, dass das Fell der Katze möglichst trocken wird und sowohl im Badezimmer als auch am nächsten Aufenthaltsort keine Zugluft herrscht.

Bitte verwendet zum Abtrocknen möglichst keinen Föhn: Das laute Geräusch, der sich immer wieder nähernde Gegenstand, die Hitze und der Luftstrom können eure Katze verschrecken.

Über eine kleinschrittige Annäherung und die notwendige Rücksichtnahme kann das Heimtier aber auch daran gewöhnt werden. Der Tipp der Expertin: „Wenn Sie beim Föhnen gleichzeitig das Fell mit ihrer Hand streicheln, behalten Sie die Temperatur selbst im Blick beziehungsweise auf der Haut.“

Quelle: IVH, Bild © Lieblingskatze

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1 Kommentar

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Oliwia 25. Dezember 2022 - 16:51

Wenn ich das so lese hab ich leider schon einiges falsch gemacht… werde in Zukunft vorsichtiger sein, wenn es um meine Katzen geht.

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