Der Tierschutz-Shop und das kalte Geschäft mit Tieren in Not

von Bärbel
Steunerkatze Toskana

[Update September 2022: Der Tierschutz-Shop ist mittlerweile offline] Der Tierschutz-Shop verfolgt ein ausgesprochen cleveres Geschäftsmodell: Von seinen Spenden profitieren zwar Tierheime und Tierschutzorganisationen, noch mehr aber nützen sie dem Shop selbst. Wer draufzahlt, sind Kunden und Spender.

Vor ungefähr zwei Wochen schickte mir der Tierschutz-Shop mit Sitz in Krefeld einen Karton mit Werbematerial und ein paar Futterproben. Damit verbunden war die Bitte, auf meinem Blog für die Spendenaktion „Hilf spanischen Streunern“ aufmerksam zu machen. Ziel der Aktion sei es, heißt es in der beiliegenden Erklärung, einen LKW mit Futter- und Sachspenden zu füllen und an drei Tierschutzvereine in Spanien zu schicken.

„Futter kaufen, Gutes tun“

Shops für Tierfutter und Heimtierbedarf gibt es viele, doch der 2014 gegründete Tierschutz-Shop trägt den Tierschutz im Namen und wirbt mit dem Claim „Futter kaufen, Gutes tun“. Dahinter steckt ein einfaches Prinzip: Von jedem Euro Netto-Umsatz, den der Shop mit Bestellungen seiner Kunden macht, spendet er zehn Prozent an Tierschutzvereine. Das klingt edel. Aber der Shop will noch mehr. Auf der Website heißt es:

Tierschutz-Shop startet regelmäßig große Spenden-Aktionen für Tiere in Not. Über 600 Tierheime aus ganz Europa haben sich online Wunschlisten angelegt, aus denen Sie schnell und einfach Futter spenden können. Die Spenden werden von Tierschutz-Shop zu den Tieren gebracht und Sie können transparent nachverfolgen, dass diese Hilfe garantiert ankommt.

Wer im Tierschutz-Shop bestellt, kann Futter, Spielzeug oder Zubehör aus einer Wunschliste in den Warenkorb legen und bezahlen. Die Ware wird dann direkt an das Tierheim geliefert.

Doch was auf den ersten Blick wirkt wie eine durch und durch wohltätige Veranstaltung, fördert in Wirklichkeit vor allem eins: Den Umsatz des Tierschutz-Shops. Warum das so ist, zeigen drei Beispiele:

Teure Katzenmilch für die Tierhilfe Anubis

Eine der drei Tierschutz-Organisationen, die durch die aktuelle Aktion „Hilf spanischen Streunern“ unterstützt werden sollen, ist die Tierhilfe Anubis e.V. in Wilhelmsfeld bei Mannheim. Sie pflegt eine Partnerschaft mit einem Tierheim im spanischen Orihuela, das – so heißt es zumindest auf der Website – dringend auf Spenden angewiesen ist. Die Tierhilfe Anubis unterhält im Tierschutz-Shop eine Wunschliste für Futterspenden.

Mit den eindringlichen Worten „Arme Babys ohne Mutter brauchen DRINGEND die Milch. BITTE SPENDEN!!!“ werden die Besucher der Website um den Kauf von Katzenmilch der Marke Canina Pharma für die spanischen Kitten gebeten. Es geht also im Kern um eine Futterspende, 50 Dosen wurden nach Angaben des Shops bereits gespendet. 150 Gramm des Milchpulvers kosten im Tierschutz-Shop 8,50 Euro (alle Preise Stand 15. und 16. Juli 2016).

Screenshot Canina Pharma Katzenmilch Tierschutz-Shop

Canina Pharma Katzenmilch im Tierschutz-Shop, Screenshot vom 15. Juli 2016

Auf dem Preisvergleichsportal Idealo findet man jede Menge günstigere Angebote: Bei Shop- Apotheke.com ist die Katzenmilch zum Beispiel schon für 6,89 Euro zu haben.

Screenshot Canina Pharma Katzenmilch, Shop-Apotheke

Canina Pharma Katzenmilch in der Shop-Apotheke, Screenshot vom 15. Juli 2016

Kunden, die beim Tierschutz-Shop Milchpulver für das spanische Tierheim bestellen, bezahlen also über 1,61 Euro mehr als bei der Apotheke. Das sind weit über 20 Prozent. Wohlgemerkt: Die Babymilch wird nicht vom Tierschutz-Shop bezahlt, sondern von den Spendern. Und die zahlen erst einmal drauf. Auch für das spanische Tierheim ist das schade, denn das könnte fürs selbe Geld mehr Milch für seine Kätzchen bekommen.

Wer von der Spendenaktion am meisten profitiert, ist der Tierschutz-Shop.

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Teure Katzbäume für das Tierheim München

Auch das Tierheim München ist beim Tierschutz-Shop mit einer Wunschliste vertreten. Unter anderem wünscht sich das Heim für seine Katzen Kratzbäume der Marke Trixie – genauer gesagt, das 69 Zentimeter hohe Modell Espejo. Ein solcher Kratzbaum kostet beim Tierschutz-Shop aktuell 22,99 Euro. Zooroyal bietet den gleichen Kratzbaum zum reduzierten Preis von 16,90 Euro an. Bei Tiierisch.de kostet das Katzenmöbel sogar nur 15,99 Euro.

Auch hier zahlen die Spender also deutlich mehr, wenn sie das Produkt im Tierschutz-Shop kaufen. Warum macht der Tierschutz-Shop dem Tierheim München keinen besseren Preis? Und wer diesen Kratzbaum für seine eigene Katze kauft, macht auch nicht gerade ein Schnäppchen.

Bei allen Produkten, die ich mir angesehen habe, liegt der Tierschutz-Shop deutlich über den Marktpreisen. Das ist nicht verboten, aber es ist auch nicht fair den Spendern gegenüber. Die bestellen im Glauben an eine gute Sache und machen ein schlechtes Geschäft dabei.

Dreist: Das Geschäft mit dem Katzen-Notfall-Nassfutter

Der Tierschutz-Shop bietet den Besuchern der Website auch ein sogenanntes „Katzen Notfall Nassfutter“ zum Kauf an. Das Futter ist laut Website „ein Markenprodukt aus dem Tierschutz-Shop“ und ausschließlich für die Wunschlisten von Vereinen bestimmt. Für den Eigenbedarf kann der Kunde es also nicht bestellen. Zwei Kilo dieses Futters kosten 7,99 Euro. Das entspricht einem Kilopreis von knapp vier Euro.

Screesnhot Notfall-Futter Tierschutz-Shop

„Notfall-Futter“ für Katzen im Tierschutz-Shop, Screenshot vom 17. Juli 2016

Wer genau dieses „Notfall-Futter“ herstellt, verschweigt der Tierschutz-Shop, bei den Inhaltsstoffen gibt es dagegen keine Geheimniskrämerei. Das Vereins-Futter enthält „Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse, Fisch und Fischnebenerzeugnisse (davon mind. 75% Seefisch), Reis, 2% Biomöhren , 1% Lachsöl, Mineralstoffe, Inulin 0,1%“

Eine schnelle Recherche im Internet ergibt, dass es sich höchstwahrscheinlich um den „Schlemmertopf Seefisch“ der Marke „Landfleisch“ handelt, denn der hat exakt die gleiche Kombination aus Inhaltsstoffen. Den Schlemmertopf Seefisch gibt es bei Futterplatz.de zu einem Kilopreis von 2,81 Euro. Oder bei Rinderohr.de für 2,87 Euro pro Kilo.

Auch der Tierschutz-Shop selbst hat den „Schlemmertopf Seefisch“ im Sortiment. 12 400-Gramm-Dosen kosten 13,80 Euro. Das entspricht einem Kilopreis von 2,90 Euro. Landfleisch, so heißt es auf der Tierschutzshop-Webseite wolle die oben erwähnte Spanien-Aktion mit einem Zuschuss von 1.800 Euro unterstützen, falls der LKW bis zum 15. Juli voll wird.

Screenshot Schlemmertopf Seefisch, Tierschutz-Shop

„Schlemmertopf Seefisch“ von Landfleisch im Tierschutz-Shop, Screenshot vom 17. Juli 2016

Ein Futter, zwei Preise

Das Problem ist der Preis:  Für das ungebrandete Notfall-Futter, das man ausschließlich spenden kann, berechnet der Tierschutzshop  knapp 4 Euro, für das Markenfutter mit identischer Deklaration nur 2,90 Euro pro Kilo. Der Tierschutz-Shop verkauft also das gleiche Nassfutter zu zwei verschiedenen Preisen: Einmal für Normalkunden zu einem einigermaßen marktüblichen Preis und einmal für Tierheime zu einem deutlich überhöhten Preis.

Die Spendenwilligkeit der Shop-Kunden wird hier schamlos ausgenutzt. Der Tierschutz-Shop verdient knapp 38 Prozent mehr an einem Futter, das Katzen vor dem Verhungern retten soll. Zumindest sind das die Assoziationen, die ich beim Begriff „Katzen Notfall Nassfutter“ habe.

Ein cleveres Geschäftsmodell

Angesichts harter Konkurrenz im Internet ist jeder Tierfutter-Shop im Netz gut beraten, sich eine eigene Nische zu suchen. Das ist dem Tierschutz-Shop gelungen. Ein Shop, der sich für Tiere in Not einsetzt, wirkt erst einmal sehr sympathisch.

Zum sympathischen Image tragen auch die vielen Bilder von Hunden und Katzen bei, die den Shop-Besucher aus großen runden Augen ansehen. Da hilft man doch gern und übersieht, dass sich der Tierschutz-Shop sein Engagement teuer bezahlen lässt. Auch wenn er zehn Prozent vom Netto-Umsatz an Tierheime überweist – die holt er zuvor vom Kunden durch überhöhte Preise wieder rein.

Durch Spendensammelaktionen wie zum Beispiel „Hilf den spanischen Streunern“ wird der Umsatz des Shops noch einmal richtig angekurbelt: Spender füllen einen LKW mit Produkten, die sie dem Tierschutz-Shop abkaufen – Produkte, die zum Teil sogar teuerer sind als wenn die Kunden sie für den Eigenbedarf bestellt hätten. Wenn der LKW voll ist, wird noch eine Spende obendrauf gelegt. Die kommt aber nicht vom Tierschutz-Shop, sondern von Landfleisch. Dem Hersteller des Futters mit den zwei Preisen.

Verwaltungsaufwand? Nicht wirklich.

Der Verwaltungsaufwand für die Verteilung der teuer bezahlten Spenden hält sich für den Händler in Grenzen: Ware und Logistik sind vorhanden und die Lieferanschriften der Tierheime lassen sich genauso in das Shopsystem einpflegen wie andere Kundenadressen auch. Die Spender legen die Sach- und Futterspenden einfach in den Warenkorb, wie andere Bestellungen auch. Einen LKW mit Ware irgendwo hin zu schicken, gehört für einen Onlineshop zum Tagesgeschäft.

Insgesamt verfolgt der Tierschutzshop ein ausgesprochen cleveres Geschäftsmodell. Ein kommerzieller Shop, der so tut, als sei er ein Tierschutzverein. Ich muss sagen, die Idee, den Umsatz durch Spendensammel-Aktionen anzukurbeln ist genial. Ob sie auch moralisch ist, steht auf einem anderen Blatt.

Mein Fazit: Lieber direkt spenden

Viele Onlineshops für Heimtierbedarf sind günstiger als der Tierschutz-Shop. Ich würde euch raten, dort einzukaufen und das gesparte Geld direkt an ein Tierheim eurer Wahl zu überweisen. Vorteil: Falls es sich um einen gemeinnützigen Verein handelt, könnt ihr eine Spendenquittung bekommen und das Geld von der Steuer absetzen.

Wenn euch das zu aufwendig ist und ihr keine Spendenquittung benötigt, dann seht euch mal in anderen Shops nach Möglichkeiten um, Tieren in Not zu helfen. So mancher Shop überweist einen Anteil seines Umsatzes an Tierschutzorganisationen oder führt Wunschlisten. In vielen Zoohandlungen steht auch eine Kiste, in der Sachspenden gesammelt und regelmäßig zu einem Tierheim gefahren werden.

Weitere Artikel zum Tierschutz-Shop

Tierschutz-Shop: Stellungnahme der Chefin
Warten auf bezahlte Spenden: Vereine kritisieren den Tierschutz-Shop

Themenseite Tierschutz

Weitere Artikel rund um das Thema „Katzen im Tierschutz“ findet ihr auf der Themenseite Tierschutz.

Bild: © Lieblingskatze

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88 Kommentare

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A. Sievers 6. Juni 2019 - 12:35

Liebe Bärbel,

vielen Dank für deinen Bericht!!!
Gerade wollte ich nämlich „tätig werden“.
Auf Facebook läuft nämlich schon länger wieder bei mir , von dem Verein , Werbung ohne Ende.
Und wie das so ist, haben mich diese Bilder auch sehr erschreckt.
Wie gut , dass ich vorher auf deiner Seite gelandet bin!
Viele Grüße,
Astrid

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Edith Lied 31. Mai 2019 - 13:41

Wir sind ein Tierschutzverein und fahren seit vielen Jahren Futter nach Spanien. Für uns bedeutet das, viele Anzeigen zu schalten, um das Futter erstmal gespendet zu bekommen, es dann zu lagern und sobald eine Palette voll ist, eine Spedition zu beauftragen, die das Futter nach Spanien bringt. Erstens dauert es oft sehr lange bis ca. 600 kg gespendet werden und zweitens haben wir keine Profi-Lagerkapazität. Es ist ein riesiger Aufwand, das z. B. in einer Garage gelagerte Futter mausfrei zu halten. Wenn dann endlich die Palette voll ist, muss noch die Spedition bezahlt werden, die das Futter in Spanien ausliefert.
Dass der Tierschutz-Shop keine gemeinnützige Organisation ist, dürfte jedem klar sein. Für uns ist er aber ein wirklicher Segen. Das Futter wird über den Shop gesammelt und ich finde, dass z. B. ein 15 kg Gebinde Trockenfutter von Bosch für ca. 18 € absolut ok ist. Die Werbung wird für den Verein gemacht und wer hier behauptet, dass die Bilder getürkt sind, der irrt. Wir haben unsere Bilder zur Verfügung gestellt und es wurden auch nur unsere Bilder genutzt. Das dringend benötigte Futter wurde über den Shop viel schneller gesammelt, als wir das jemals hinbekommen hätten und es wurde für uns kostenfrei nach Spanien gefahren. Für uns liegen die Vorteile auf der Hand, für die spanische Protectora übrigens auch! Die Tiere haben Futter und das ist es was für uns zählt. Betrogen wir hier niemand, dass der Shop Arbeitsplätze bezahlen muss, Lagerkapazität zur Verfügung stellt, LKWs beauftragt, Frachtkosten und Werbung zahlt usw., das scheinen alle Kritiker zu vergessen. Meckern ist immer einfach – wer macht es denn besser? Glaubt ihr denn, dass bei anderen großen Tierschutz-Organisationen euer Geld zu 100% in den Tierschutz geht? Wie ist das bei PETA, von eurem Euro geht ein großer Teil in die Werbung, Organisation usw., bei den Tieren kommt da wenig an. Beim TS-Shop kommt genau das an was gespendet wurde, was bitte gibt es da zu meckern? Wer sich da betrogen oder ausgenutzt fühlt, der hat das System nicht begriffen. Wie sollte es denn anders laufen, wie stellt ihr euch das denn vor? Die Idee ist genial und die Ausführung klappt prima! Wir sind ein Tierschutzverein und ich mache seit über 40 Jahren Tierschutzarbeit – glaubt mir, ich weiß von was ich rede. Nur mit der Hilfe vieler Menschen können wir den Tieren helfen, es war längst überfällig, dass jemand so eine geniale Idee hatte. Die kleinen gemeinnützigen Vereine haben nie so viele Spenden bekommen wie jetzt durch den TS-Shop. Hier werden wirklich Leben gerettet und wenn jemand daran auch noch etwas verdient, dann soll er doch! Für uns zählt das Ergebnis und das ist leicht zusammenzufassen – dank der Hilfe vieler Spender haben unsere Hunde in Spanien bisher überlebt, ich hoffe, dass das auch zukünftig so bleibt! Ein herzliches DANKESCHÖN an den Tierschutz-Shop und alle Spender! GlG Edith Lied

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Sabine Bever 23. November 2020 - 17:34

Hallo hier…ich habe auch schon viele Male Futter gespendet und mir die Kommentare angeschaut..ich denke ich werde wieder Futter spenden..natürlich gibt es hier ein für und dagegen..ich könnte ja auch Geld an ein tierheim spenden und sie kaufen günstigeres Futter vor Ort..dann muss ich mir wieder die Frage stellen ob das Geld auch für Futter ausgegeben wird..

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Michael Lorenz 22. März 2019 - 12:49

Hallo Bärbel,
über Facebook wurde ich auf die Aktionen zum Futterspenden aufmerksam. Zunächst einmal habe ich mich über die professinelle Aufmachung gewundert, aber mir nichts weiter dabei gedacht. Das heißt: Auch ich habe im guten Glauben erst einmal gespendet.
Dazu muss man wissen, dass ich in einem kleinen Terschutzverein Mitglied bin und ich weiß wie schwierig es ist, an das Geld unserer Mitmenschen zu kommen. Auch wenn es inbesondere für einen guten Zweck ist.

Dann habe ich mir heute die Zeit genommen das Ganze etwas genauer anzusehen. Zunächst einmal wird mit vielen Bildern auf der sehr gut gemachten Homepage auf das Leid der Tiere hingewiesen. Wenn man sich das Copyright und das Impressum ansieht, dann handelt es sich um kommerzielle Bilder, die nicht zwangsläufig von den Spendenempfängern sind. Weder die der „notleidenden“ Tiere, noch den angeblich freudigen Empfängern.

Transparenz wie versprochen sehe ich nicht. Transparenz bedeutet für mich, dass offen gelegt wird welche Spenden in welcher Höhe an wen gehen oder verteilt worden sind. Es wird immer wieder von ominösen Tierheimen und Vereinen gesprochen, aber nicht welche Summen in welcher Höhe zu welchem Zeitpunkt dort hin gegangen sind. Wie viele Mitarbeiter hat das Unternehmen? Was hat das nternehmen für einen Geschäftszweck? Welcher Umsatz und welcher Gewinn wird erwirtschaftet? Wieso wird der Tierschutz Shop von einer eigenen GmbH geführt die widerum durch eine weitere GmbH vertreten ist, deren Geschäfstführererin hier bereits genannt wurde. Wofür ist dieser Verwaltungsaufwand gut? Verschleierung? Woraus resultiert die Spendensumme von ~ 1.1 Mio? 10 Prozent? Also ein Umsatz von 11 Mio? In welchem Zeitraum? Transparenz? Kann ich hier nicht wirklich erkennen. Wer seine Gesellschaft als GmbH betreibt, der hat eine Gewinnabsicht. Sonst wird auch das Finanzamt tätig. Also doch wieder eine clevere Geschäftsidee.

Es ist schade, dass hier wieder jemand die Not der Tiere ausnutzt. Und auf der Homepage nicht müde wird immer wieder das Gegenteil zu beteuern!
Rechtlich bedenklich? Vermutlich nicht. Moralisch verwerflich? Sicher! Denn ich fühle mich hinters Licht geführt. Und das Allerschlimmste: Es ist so gut gemacht, dass selbst ich, der in solchen Fragen eher kritisch reagiert voll darauf rein gefallen bin.

Von mir werden sie auf jeden Fall nichts mehr bekommen!

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Bärbel 26. März 2019 - 14:46

Hallo Michael,

vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar und vor allem auch für deinen Hinweis auf die Herkunft der Bilder. Viele Tierheime machen ja beim Tierschutz-Shop mit, weil sie eben auf jeden Euro angewiesen sind und keine Spendenquelle auslassen möchten. Insofern finde ich es besonders gut, dass du als Mitglied einer kleinen Organisation so wachsam bist 🙂

Liebe Grüße
Bärbel

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Monika 17. August 2020 - 1:54

Verschleierung ist ein gutes Stichwort. Ich denke, genau das ist es auch und würde die Gründerin als sehr geschäftstüchtig einstufen. Ich habe stets ein Auge auf den Shop, da ich hier einmal viel gespendet habe und das Konzept grundsätzlich gut finde. Ich denke, es gibt auch nichts Vergleichbares. Um so mehr finde ich es schade, wie hier m. E. mit den armen Tieren und den mitfühlenden Menschen Schindluder getrieben wird. Ich habe hierzu schon einmal meine Beobachtungen in einem Kommentar am 11. Dezember 2018 unter Monika veröffentlicht. Zwischenzeitlich ist viel Wasser den Rhein runtergeflossen und im Tierschutz-Shop hat sich so manches getan.

Zum Tierschutz-Shop gesellte sich die Vereinigung „VETO“ (Vereinigung europäischer Tierschutzorganisationen gemeinnützige GmbH), die ursprünglich dazu dienen sollte, den Spendern zu Spendenquittungen zu verhelfen, die der Tierschutz-Shop seinerzeit nicht ausstellen durfte. Ganz nebenbei ließ man hierüber dann auch Petitionen laufen, um dem Ganzen einen seriösen Anstrich zu verpassen. Später schlossen sich in einer großen Internet-Aufmachung beide Vereine zusammen, wenn ich mich richtig erinnere, war das Anfang 2020. Beide Internetpräsenzen verwenden jetzt das Impressum von Veto, Geschäftsführer ist ein Herr Marco Wibben. Die eigentliche Gründerin erscheint namentlich nur noch in den eMails und unter „Hanna“ auf verschiedenen Bildern. Natürlich geschiet alles im Interesse der Tiere.

Doch was tut man nicht alles, um seine Schäfchen ins Trockene zu bringen? Man gründet eine Schmuckmarke „Goodydoo“, man lese und staune mit Sitz in Malta, deren Ziel es ist, von jedem verkauften Schmuckstück (z. B. kleine Tierpfötchen zwischen Perlenschnüren) einen Teil an Tierschutz-Shop zu spenden. Auch hier füllt man angeblich jede Menge Futternäpfe, so die Werbung auf der Webseite und einem Bildnis der herzensguten Hanna. Zu den Schmuckstücken möchte ich keine Aussage treffen, denn das ist Geschmackssache und jeder kann sich ein eigenes Urteil bilden. Doch als ich dann las, daß der Schmuck in Indonesien gefertigt wird, hatte ich keine Zweifel mehr, was hier wirklich abläuft. Ich finde es mehr als verwerflich, arme und notleidende Menschen, vielleicht sogar Kinder, auszunutzen, um angeblich Tierleid zu mildern. Bitte nicht falsch verstehen. Für mich haben Tiere den gleichen Stellenwert wie Menschen und Tiere sind mir das Liebste auf der Welt, besonders meine eigene kleine Fellnase. Aber Menschen auszubeuten, um Tierleid zu lindern, das geht meiner Meinung nach gar nicht. Jeder der diese Schmuckstücke kauft, sollte sich gut überlegen, was er da eigentlich tut, denn wo produziert wird, steht auf der Webseite.

Wer jetzt noch nicht hellhörig geworden ist, wird es vielleicht nun. Hanna und mit ihr der Tierschutz-Shop setzten sich vor einiger Zeit, kann 1 bis 2 Jahre her sein, für den Aufbau eines Tierheimes in Rumänien ein. Geplant war von der in Brasov ansässigen Tierschützerin Delia Botea (https://carefordogsromania.org/) ein Open Shelter für traumatisierte Hunde mit Klinik und Quarantänestation. Eine super Sache, wenn da nicht die Hanna gewesen wäre, die eifrig die Werbetrommel für den Bau rührte und eine stattliche Spendensumme über den Shop einsammeln konnte. Der geplante Bau wurde realisiert und wenn alles mit rechten Dingen zuging, dann wurde hier wirklich den Tieren geholfen. Aber Brasov ist weit und so ganz traue ich der Sache nicht, wenn man recherchiert und lesen muß, wer hierin alles verstrickt ist. Auch Hanna ist auf dem einen oder anderen Foto zu sehen. Das Tierheim in Brasov hat erst einmal einen „Vormund“ in Deutschland erhalten, unter dem Deckmantel „Hunderettung Europa e.V.“ (https://hunderettung-europa.de/) mit Sitz in Duisburg und einer ganz klaren Handschrift. In Aufmachung und Stil gleicht die Webseite den Präsentationen unserer Hanna und ein Einkaufswagen durfte natürlich auch nicht fehlen. Vorsitzende ist Frau Svenja Gruszeczka, ähnlich dem Nachnamen von Hanna Czenczak, vermutlich beide slowenischer Abstammung. Wie in der Westdeutschen Zeitung zu lesen ist (https://www.wz.de/nrw/krefeld/die-erfolgsstory-von-tierschutz-shop_aid-26816375) war Svenja Gruszeczka zuvor Mitarbeiterin im Tierschutz-Shop und wahrscheinlich auch 2. Vorsitzende. Auch sie ist sehr geschäftstüchtig und bloggt zusätzlich unter „Mrs Verde“ (https://mrsverde.com/tierschutz-shop-serioes-oder-unserioes/) zum Thema „Tierschutz-Shop seriös oder unseriös? Die Abrechnung!“ Na, wie fällt ihr Urteil wohl aus? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Nun kann sich jeder ein eigenes Urteil bilden. Ich hoffe, mit meinen Recherchen dazu beitragen zu können, daß Tierfreunde genauer hinschaun und nicht blindlinks vertrauen – den Tieren zuliebe. Es gibt einige Vereine, die auch mal auf Tierschutz-Shop vertrauten und noch heute auf ihre Futterspenden warten. Von einem ist hier zu lesen und noch mehr Aufklärung gibt es bei Gerati (https://gerati.de/2017/08/29/betrug-und-fakenews-beim-tierschutz-shop-teil-2/).

Liebe Grüße von Monika

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J. Baatz 15. Oktober 2020 - 23:11

Vielen Dank für den ausführlichen Beitrag, Monika Kann ich Sie irgendwie kontaktieren? Wäre fein. Gruß Jenny

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Alexander Frei 24. April 2021 - 1:03

Liebe Monika,

deine Recherche ist hervorragend. Ich vermisse jedoch noch zu erwähnen, dass es mehrere englische Stiftungen gibt. Wie man weiß, sind englische Stiftungen in Deutschland nicht pfändbar.

https://find-and-update.company-information.service.gov.uk/company/12045491 (die Stiftung von Marco Wibben)
https://find-and-update.company-information.service.gov.uk/company/12345723 (die Stiftung von Hanna Czenczak)

Und nicht zu vergessen die „GOODYDOO ASIA LIMITED“, eine schöne private Limited auf Marco Wibben (https://opencorporates.com/companies/hk/2798141).

Jaja, die haben ein RIESIGES Herz für Tiere und ein noch RIESIGERES für findige Unternehmensstrukturen und Steueroasen.

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Simone 20. März 2019 - 15:59

Ich beteilige mich schon seit Jahren an den Aktionen des TSS und bin auch jetzt noch, immer wieder gerne bereit zu spenden, denn ich finde diese Konzept einmalig.
Auch wenn die Preise wie hier geschrieben, etwas erhöht sind (Mitarbeiter müssen auch Geld verdienen um zu leben) glaube ich dieser Erfolg, wäre ohne das Konzept des TSS nie zustande gekommen. Über eine Million Euro konnten so zusätzlich generiert werden und in z.B. Kastrationsprojekten fließen oder auch zur Deckung von Tierarztkosten der einzelnen Vereine eingesetzt werden, ganz zu schweigen von Tonnen von Futter, die neben den eigentlichen Futterspenden, noch von Futterherstellern kostenlos oben drauf gelegt wurden.
Nicht umsonst berichtet z.B. das Handelsblatt [Link entfernt] oder auch der Focus [Link enfernt] durchweg positiv vom TSS.

Auch wenn über das Geschäftsmodell gestritten werden kann, über den Erfolg und die damit verbundenen gefüllten vielen kleine Mägen der Fellnasen jedoch nicht.
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Bärbel 26. März 2019 - 14:59

Hallo Simone,

bei den von dir genannten Veröffentlichungen im Handelsblatt und im Fokus handelt es sich um bezahlte Advertorials (Anzeigen) des Tierschutz-Shops. Du erkennst es an den Hinweisen „Anzeige“ bzw. „Anzeigensonderveröffentlichung“ in grauer Schrift über den Artikeln. Ich habe deine Links entfernt, weil ich von meinem Blog aus keine wertvollen Backlinks dorthin haben möchte.

Viele Grüße
Bärbel

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Christiane 14. März 2019 - 6:33

Ich habe eben 70 Euro gespendet und nun komme ich mir richtig bloed vor.

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Bärbel 19. März 2019 - 11:28

Hallo Christiane,

das musst du nicht. Ich habe den Tierschutz-Shop anfangs auch für eine gute Sache gehalten, weil ich es nicht besser wusste.

Liebe Grüße
Bärbel

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Irm 20. Februar 2019 - 19:35

Jetzt mal langsam, diese Organisation ist etwas teurer, aber … diese Aktionen, die gestartet werden. gehen geballt an eine Stelle, wo wirklich gerade große Not herrscht. Außerdem sorgen sie dafür, dass der Transport gesichert ist. Ich finde, man sollte sie nicht schlecht reden. Hier wird sich gekümmert und das Futter oder die Spende ist eben auch aus diesem Grund etwas teurer. Aber es gibt immer wieder Menschen die alles schlecht machen müssen. Was haben zum Bsp. die Galgos in Spanien davon, wenn ZooPlus Spenden an irgendeinen Verein gehen, der dann gerade mal für seine eigenen Tiere damit sorgt. OK das ist auch nötig, aber groß angelegte Aktionen, die einem ebenso großen Elend entgegentreten sind noch wichtiger… ist meine Meinung, darum spende ich jetzt für die Galgos in Spanien, die schrecklichen Qualen ausgesetzt sind und dringend Hilfe brauchen, sonst gehen sie elendiglich zugrunde.

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debarde Marlies 13. Mai 2021 - 0:22

Auch ich bin leidenschaftliche Spenderin u es ist mir egal wieviel cent man sparen könnte. Ich bin froh das es solche Menschen gibt die das machen und wir haben doch gar keine Ahnung was da alles dran hängt bis die Tiere gefüttert werden können. Natürlich sollen diese Menschen auch was verdienen obwohl ich nicht glaube das sie sich daran bereichern. Natürlich kann man auch billiges Futter kaufen denke u hoffe aber das die Tiere gutes u angepasstes Futter bekommen. Ein paar Euro kann jeder abgeben sonst wird auch jeder Blödsinn gekauft!!!! Vielleicht geht auch nicht immer alles reibungslos über die Bühne aber das passiert wohl in jedem Betrieb mal.
Nur mit so Pfennigfuchsern kann ich gar nichts anfangen. Was zählt ist die Liebe u Arbeit zu den Tieren.

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