Als Elvis vor vier Jahren zu uns kam, verhielt er sich in vielen Dingen anders als „normale“ Katzen. Wenn ich nach Hause kam, lief das Begrüßungsritual zum Beispiel so ab: Anstatt Köpfchen zu geben und um meine Beine zu streichen, warf er sich sofort zu Boden, rollte sich auf den Rücken und streckte alle Viere von sich.
Bauch anfassen streng verboten!
Da lag er nun, mit seinem einladenden Wuschelbauch – und natürlich griff ich zu. Schwerer Fehler! Blitzartig schlug Elvis mit allen vier Tatzen gleichzeitig zu und schnappte mit dem Maul nach meiner Hand. Zum Glück hat mich Elvis noch nie ernsthaft gebissen, aber wenn ihm etwas überhaupt nicht passt, kann es schon mal zwicken.
Inzwischen kommt Elvis mir zur Begrüßung entgegen und läuft um mich herum. Auf den Boden wirft er sich nur noch, wenn er sehr hungrig ist und andeuten möchte, dass er gleich stirbt, wenn er jetzt nicht sofort etwas bekommt. Ansonsten schläft oder döst er gern auf dem Rücken liegend, wie ihr auf dem Bild erkennen könnt. Doch auch in dieser Situation gilt: Bauch anfassen streng verboten!
Der Bauch muss geschützt werden
Wie ist dieses Verhalten zu erklären? Der Katzenexperte Desmond Morris schreibt in seinem Ratgeber „Catwatching“ über das Präsentieren des Katzenbauches:
„Dies ist eine passive, freundliche Begrüßung auf Katzenart, die sie nur gegenüber engen Vertrauten anwendet. Nur wenige Katzen würden eine solche Begrüßung riskieren, wenn eine fremde Person den Raum betritt, weil die Position mit dem Bauch nach oben das Tier in höchsten Grade wehrlos und angreifbar macht.“
Diese „freundliche Begrüßung“ zeigt Elvis inzwischen auch hin und wieder, zum Beispiel, wenn er auf dem Bett liegt und ich ins Schlafzimmer komme. Nur weil eine Katze ihren Bauch herzeigt, heißt das noch lange nicht, dass man die Katze am Bauch streicheln darf, wie Morris weiter ausführt:
„Es ist übrigens keineswegs immer sicher, dass eine Katze, die auf diese Weise ihren Bauch präsentiert, Ihnen auch erlauben würde, die weiche Unterseite zu streicheln.“
So weit geht das Vertrauen dann bei den meisten Katzen doch nicht: Der Bauch mit seinen empfindlichen Weichteilen wird instinktiv geschützt.
Lassen sich eure Katzen am Bauch anfassen? Ich bin gespannt auf eure Kommentare.
16 Kommentare
Mein Pflegekater ist ganz verrückt danach am Bauch gekrault zu werden. Und wenn es ins Bett geht schmeisst er sich auf den Rücken und wartet das sein Bauch gestreichelt wird.Er ist verrückt danach.
Mein Kater schmeißt sich auch immer auf den Rücken und wenn ich seinen Bauch streichel fängt er an zu schnurren und zu sabbern
Wenns ihm zu viel wird versucht er vorsichtig meine Hand wegzudrücken aber ohne krallen.
Meine Katze Kimmy (1 Jahr) lässt sich nicht ansatzweise am Rücken und Bauch streicheln. Sie macht das genauso wie auf dem Foto. Sie wirft sich hin, streckt alle Pfoten von sich, aber wehe ich komme ihr an den Bauch. Sie wird so agro und gibt mir sofort einen Warnbiss und springt davon. Am Kopf und Hals, die Öhrchen und Vorderpfötchen sind erlaubt zu streicheln. Es ist so schade, weil es gerade immer mega einladend wirkt, wenn sie sich so präsentiert.
Balu liebt es am Bauch gestreichelt zu werden und mag es dafür nicht so ganz dolle am Köpfchen:-)
Liebe Grüße 🙂
Hiho Bärbel 🙂
Mein Kater Jogi lässt sich nur in sehr entspannten Situationen den Bauch länger kraulen. Katzendame Nuri hingegen liebt es von mir am Bauch gekrault zu werden, dabei schläft sie nicht selten ein. Ausgefahrene Krallen oder dergleichen kenne ich bei Nuri überhaupt nicht. Hatte bisher in den vielen Jahren nie eine Katze, bei der das so extrem ist mit dem Bauchkraulen und vor allem geliebt wird. Kenne es nur aus dem Freundeskreis und von einem BKH Kater, der das auch so gerne mag. 🙂
Liebe Grüße
Didi und die Quatschkatzen
Ich mache dasselbe : am Morgen begrüsse ich Claire mit meinem Bauch nach oben, und bei jedem Zweiten greift sie zu, selbst wenn sie weisst, dass es streng verboten ist ! Schnurr, Pixie
Hallo Bärbel!
Meine beiden Miezen lassen sich beide am Bauch streicheln – allerdings mit Bedingungen. Gaia lässt sich im Grunde von jedem die Wampe kraulen dem sie dieselbige auch entgegenstreckt. Wenn sie genug hat, dann versucht sie manchmal die Hände mit den Pfoten zu fassen, in der Regel rollt sie aber einfach wieder herum. Kleo lässt sich generell eh meistens nur von mir richtig kraulen, bei anderen ist sie sehr vorsichtig. Was den Bauch anbelangt, ist sie ein bisschen wie dein Elvis. Sie lässt sich zwar schon streicheln, allerdings muss ich immer aufpassen, denn ruckizucki wird die Schmuseeinheit zur Spieleinheit und meine Hand wird zur Beute. 😀
Liebe Grüße,
Saskia