Du hast eine Katze bei dir aufgenommen – doch anstatt mit dir zu schmusen und zu spielen, sitzt sie in ihrem Versteck und traut sich nicht raus? In diesem Artikel bekommst du hilfreiche Tipps, wie du eine ängstliche Katze eingewöhnen kannst. Diese Tipps haben auch bei meinem scheuen Kater Elvis gut funktioniert.
Inhaltsübersicht
- Warum hat deine Katze Angst?
- Woran erkennst du, dass eine Katze Angst hat?
- Tipp 1: Respektiere ihr Versteck
- Tipp 2: Normaler Alltag – mit Einschränkungen
- Tipp 3: Sprich mit deiner Katze
- Tipp 4: Lächle sie an – auf Katzenart
- Tipp 5: Nicht anfassen
- Tipp 6: Gib deiner ängstlichen Katze Zeit
Warum hat deine Katze Angst?
Anstatt schnurrend auf deinem Schoß zu sitzen, hockt deine neue Mitbewohnerin hinter der Schrankwand und traut sich nicht raus? Bitte nimm das nicht persönlich, es liegt höchstwahrscheinlich nicht an dir.
Katzen sind Gewohnheitstiere. Eine neue Umgebung, neue Menschen, neue Gerüche, vielleicht auch andere Artgenossen – all das kann einer Mieze ganz schön Angst machen. Ein Umzug in ein neues Zuhause ist für die meisten Katzen mit Stress verbunden.
Wenn deine Samtpfote aus dem Tierheim stammt, hat sie vielleicht schon schlechte Erfahrungen mit Menschen hinter sich und ist deshalb sehr furchtsam. Doch das muss nicht so bleiben. Mit etwas Geduld tauen auch scheue Stubentiger auf.
Woran erkennst du, dass eine Katze Angst hat?
Ob eine Katze Angst hat, lässt sich am Verhalten, der Körpersprache und der Mimik erkennen. Eine ängstliche Katze versteckt sich und verhält sich ruhig. Wenn sie das Versteck verlassen muss, macht sie sich klein. Dadurch wirkt sie für ihr Gegenüber weniger bedrohlich und vermeidet so einen möglichen Angriff.
Weitere Merkmale für Angst bei einer Katze:
- Ihre Körperhaltung ist geduckt
- Ihre Ohren sind angelegt sowie nach hinten und unten gerichtet
- Die Augen sind weit geöffnet und die Pupillen sind groß
- Die Schnurrhaare sind flach nach hinten angelegt
Um die Stimmung deiner Katze richtig einzuschätzen, musst du immer den Kontext, also die Gesamtsituation betrachten. So kann eine Katze zum Beispiel auch deshalb erweiterte Pupillen haben, weil gerade wenig Licht da ist. Oder sie versteckt sich, weil sie gerade einen spielerischen Angriff auf ihren Dosenöffner plant 😉.
Wie kannst du deinem ängstlichen Stubentiger nun die Scheu nehmen? Hier ein paar Verhaltensregeln, mit denen ich selbst gute Erfahrungen gemacht habe:
Tipp 1: Respektiere ihr Versteck
Die Transportbox geht auf und die Katze flüchtet ins nächstgelegene Versteck. Das ist nichts Ungewöhnliches und so war es auch bei uns. Elvis verbrachte die erste Nacht in seinem neuen Zuhause unter der Couch. Dort blieb er bis zum Abend des folgenden Tages.
Es kann durchaus mehrere Tage dauern, bis sich eine ängstliche Katze aus ihrem Versteck traut. Stelle sicher, dass sie freien Zugang zu Wasser, Futter und Katzenklo hat und lasse sie ansonsten in Ruhe. Wahrscheinlich wird sie nachts etwas fressen und die Toilette benutzen. Es ist wichtig, das Versteck unbedingt zu respektieren, denn nur hier fühlt sich das Tier einigermaßen sicher. Geht man der Katze nach und stört sie, wird sie ein anderes Versteck aufsuchen. Die Situation wird dadurch nicht besser.
Wichtig: Riskante Verstecke solltest du verbarrikadieren, bevor Du die Katze holst.
Tipp 2: Normaler Alltag – mit Einschränkungen
Als wir unseren Kater Elvis aus dem Tierheim holten, bekamen wir von der Tierpflegerin den Rat, nichts an unserer häuslichen Alltagsroutine zu ändern. So würde sich das Tier am schnellsten eingewöhnen. An diesen Rat haben wir uns im Großen und Ganzen gehalten. Den Staubsauger habe ich allerdings in der ersten Woche nicht eingeschaltet. Die meisten Katzen hassen Staubsauger und man muss den neuen Mitbewohner ja nicht gleich einer Schocktherapie unterziehen.
Tipp 3: Sprich mit deiner Katze
Eine Katze kann an der Stimme erkennen, ob man ihr wohlgesonnen ist, oder nicht. Jedes Mal, wenn du an ihrem Versteck vorbeikommst, solltest du ein bis zwei (oder auch drei) nette Sätze zu ihr sagen. Auch wenn du dir dabei vielleicht ein wenig seltsam vorkommst, es wirkt!
Tipp 4: Lächle sie an – auf Katzenart
Katzen lächeln, indem sie mit den Augen blinzeln. Wenn die Katze aus ihrem Versteck herauskommt, kannst auch du mit den Augen blinzeln. So signalisierst Du ihr, dass sie bei freundlichen Menschen gelandet ist. Vermeide ansonsten direkten Augenkontakt, denn Anstarren ist in der Katzensprache eine aggressive Handlung.
Tipp 5: Nicht anfassen
Am liebsten möchte man so ein ängstliches Fellbündel gleich auf den Arm nehmen und streicheln. Nicht machen! Um Vertrauen zu schaffen, sollte der erste Körperkontakt unbedingt von der Katze ausgehen. Warte ab, bis sie deine Nähe sucht. Auch Lärm und ruckartige Bewegungen können scheue Katzen erschrecken. Je ruhiger du es angehen lässt, desto schneller wird deine Katze „auftauen“.
Tipp 6: Gib deiner ängstlichen Katze Zeit
Das Wichtigste im Umgang mit ängstlichen Katzen ist Geduld. Nachdem Elvis unter der Couch hervorgekommen war, verbrachte er zwei Wochen lang die meiste Zeit auf der Couch – unter einer Decke. Auch mit Rückfällen musst du rechnen. Doch das Warten lohnt sich. Nachdem Elvis seine Ängste abgelegt hatte, kam ein ausgesprochen selbstbewusster Kater zum Vorschein, der genau weiß, was er will.
Dieser Beitrag wurde am 26. September 2022 überarbeitet.
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260 Kommentare
Hallo Bärbel
Ich habe ,ungeplant, jetzt doch wieder ein altes, va13,14 j. Kätzchen zu mir genommen
Sie saß 4 Jahre mehr oder weniger alleine in einer Wohnung, wurde nur gefüttert, aber NIE gestreichelt, den Rest spare ich hier aus. Ich habe sie zu mir genommen, um ihr für die letzte Zeit doch noch ein liebevolles, ruhiges, schönes zuhause zu geben. Meine Wohnung ist recht klein, wir können uns nicht wirklich aus dem Weg gehen. Sie hat sich hinter einem Vorhang versteckt, an dem ich immer vorbeilaufe, um selbst ins Bad zu kommen. Sie benutzt die Toilette vorbildlich, was wirklich toll ist, so wie sie gelebt hat, frisst allerdings nur wenig und ist sehr dünn. Ich habe sie vor 5 Tagen bekommen und würde mir für sie einfach wünschen, dass sie spürt, dass sie aus der Ecke raus kann. Tierarzt hat keinen Sinn. Medikamente könnte ich ihr nicht geben (und ich habe sehr viel Erfahrung mit alten, kranken Katzen, auch geretteten) weil sie a)nicht regelmäßig frisst und b) sie sich aufbaut u d faucht, wenn man in ihre Nähe kommt. Der arme Schatz-so eine Vergeudung von Leben. Ich möchte ihr die Fressnäpfe eigentlich nicht ins kleine Bad stellen, damit sie nicht denkt, dass ist alles, wo sie sich aufhalten soll, deshalb habe ich heute alles in die Küche getragen und hoffe, sie nimmt es. Ich bin für jede Idee dankbar.
Liebe Grüße, Nicole
Hallo Nicole,
wie schön, dass du der alten Katzendame ein neues Zuhause gibst 🙂
Meine Gedanken dazu: Ich würde die Katze tatsächlich ziemlich bald beim Tierarzt vorstellen und dafür gibt es meiner Meinung nach ein paar gute Gründe: Zunächst ist die Katze schon ziemlich alt und wurde offensichtlich arg vernachlässigt. Wer weiß, wann ihre Zähne zuletzt untersucht wurden. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass sie große Zahnschmerzen hat und deshalb nicht vernünftig frisst. Wenn du da nichts unternimmst, kann das böse enden. Auch Probleme mit der Schilddrüse oder Diabetes sind denkbar -alles ernsthafte Krankheiten, die man nicht unbehandelt lassen sollte.
Eine etwaige Medikamentengabe kannst du ja dann mit dem Tierarzt besprechen. Es gibt zum Beispiel ein Schmerzmittel, da sind Katzen ganz scharf drauf. Man kann Medikamente auch ins Futter mischen. Ich würde auf keinen Fall auf einen Tierarztbesuch verzichten, weil es evtl. Probleme mit der Medikamentengabe geben könnte. Nicht in dem Alter und bei der Vorgeschichte. Hier ein Artikel zum Thema „Tabletten geben“: https://www.lieblingskatze.net/wie-gibt-man-einer-katze-tabletten/
Um der Mieze generell die Eingewöhnung zu erleichtern, könntest du zusätzliche Kuschelhöhlen zum Verstecken aufstellen. Hat sie einen Kratzbaum?
Die Fressnäpfe kann du auch ins Bad stellen, nur nicht in die Nähe der Katzentoilette. Wenn die Badtür auf ist und sie jederzeit raus kann, dürfte das kein Problem sein. Am besten stellst du ihr an verschiedenen Stellen Futter hin. Du kannst auch Leckerlis ausprobieren. Vielleicht mag sie Katzensticks.
Alles Gute und liebe Grüße
Bärbel
Hallo Bärbel,
Ich bin auf deine Seite gestoßen und bin froh solche guten Tipps von dir zu bekommen. Dennoch frage ich mich, ob ich zu ungeduldig mit unserem neuen Kater bin.
Wir haben ihn (2 1/2 Jahre alt) vor einer Woche aus einem Tierheim geholt, wohl wissentlich, dass er Menschen gegenüber sehr scheu ist, mit seinen Artgenossen aber gut kann. Wir haben bereits eine Katze (fast 2 Jahre) und wollten sie nicht mehr alleine lassen, da sie es gewohnt ist mit mindestens einer anderen Katze bei uns zu leben.
Wir haben ihn in den ersten 2 Tagen in Ruhe gelassen. Er versteckte sich gleich unter der Couch. Man hörte und sah nichts von ihm. Er kam nur abends zum Fressen heraus, wenn er in „Sicherheit“ war. Ich habe mich tagsüber mit im Raum aufgehalten, hab ihm was vorgelesen, habe mich ruhig verhalten und er streckte dann auch Mal sein Köpfchen heraus. Bald darauf kam er sogar ganz heraus, schaute mich aber immer ganz ängstlich an und bewegte sich vorsichtig. Ich habe ihn nicht angeschaut, wenn dann mit einem freundlichen Blinzeln. Ich habe ihm dann auch Mal Leckerlis vor die Couch gelegt, dass er sich mehr heraus traut. Er hat diese immer ganz kurz weg geschnappt und sich gleich wieder versteckt. Ich gebe ihm aber auch Zeit alleine, wenn ich aus dem Raum gehe. Unsere andere Katze ist ganz verwirrt, weil sie ihn kaum gesehen hat, ihn aber nur hört und daraufhin auf Habachtstellung geht.
Ich habe auch schon versucht mit ihm zu spielen, was allerdings schwierig ist bei unserer Couch und ich habe das Gefühl, dass es ihn nicht wirklich interessiert.
Einmal traute er sich abends in unserer Anwesenheit aus seinem Versteck und ging auf die Katzentoilette, die auch im Zimmer steht. Wir dachten schon, dass das ein großer Erfolg wäre.
Ansonsten erkundet er vor allem nachts die Räumlichkeiten. Er erschrickt aber bei jedem Geräusch und rennt weg.
Wir gehen davon aus, dass er keine guten Erfahrungen mit Menschen in seinen jungen Jahren gemacht hat. Was allein schon schlimm genug ist. Bei uns hätte er ein Paradies, aber er will es noch nicht so Recht annehmen.
Bin ich zu voreilig, zu ungeduldig mit ihm? Sollte ich ihm noch Zeit geben sich an alles zu gewöhnen?
Ich habe alle Tipps befolgt und ausprobiert, die ich finden konnte. Aber noch sehe ich keine wirklichen Fortschritte.
Was könnte ich noch tun, um ihm zu zeigen wie schön es bei uns ist und er sich trauen kann heraus zu kommen und Vertrauen aufzubauen?
Vielen Dank schon Mal im Voraus und liebe Grüße, Julia und Coca
Hallo Julia,
ja, ich denke in der Tat, dass du ein bisschen zu ungeduldig bist 🙂 Das läuft doch bis jetzt alles ganz gut. Zum Spielen ist es im Moment noch zu früh, da würde ich an deiner Stelle warten, bis er sich auch tagsüber entspannt in der Wohnung bewegt und nicht mehr ständig erschrickt. In dem Buch „Tipps von der Katzenflüsterin“ ist eine gute Anleitung zur Zusammenführung von Katzen. Hier der Link zur Rezension: https://www.lieblingskatze.net/buchvorstellung-tipps-von-der-katzenfluesterin/
Weiterhin viel Erfolg und liebe Grüße
Bärbel
Hallo Bärbel! Super Tipps die du weitergibst. Nun zu unserer Situation: Wir haben am Sonntag eine 3 Jahre alte Katze bei uns aufgenommen. Sie hatte davor ein relativ gutes Leben. Zuerst war sie bei einer Frau, die ihr nicht viel Aufmerksamkeit gegeben hat, weil sie Vollzeit gearbeitet hat und wurde deshalb weckgegeben an eine Frau, die einen Kater bereits hatte, mit dem sie überhaupt nicht klarkam (wurde immer nervöser, hat sich mir versteckt, Protestpipi..). Jetzt ist es so, dass sie bereits Sonntag am Abend rauskam, sofort mit uns warmgeworden ist – wir durften sie streicheln, sie ist aus ihrem Versteck rausgekommen, war noch ziemlich nervös und ängstlich wegen ihrer Umgebung, aber uns hat sie sofort gezeigt, dass sie uns akzeptiert! Sie frisst nur sehr wenig und das macht mir Sorgen.. Was kann ich denn machen dass sie mehr frisst? 🙁 Sie hat auch die ganze Nacht (bzw die letzten zwei Nächte) miaut, was kann ich dagegen machen? Danke vielmals für die Hilfe!
Hallo Eva,
erst einmal herzlichen Glückwunsch zum Familienzuwachs 🙂
Weißt du denn, welches Futter die Katze vorher bekommen hat? Falls nicht, könntest du dich bei der Vorbesitzerin erkundigen. Vielleicht schmeckt ihr das neue Futter nicht. Ansonsten würde ich an deiner Stelle relativ zeitnah einen Tierarzt-Termin vereinbaren – vielleicht ist sie krank oder hat Zahnschmerzen. Dort würde ich sicherheitshalber auch das nächtliche Miauen ansprechen. Manche Katzen fangen nachts an, zu miauen, weil sie schlecht hören. Auch demente Katzen miauen nachts, aber dafür ist sie ja zum Glück noch zu jung.
Alles Gute und liebe Grüße
Bärbel
Hallo Zusammen, wir haben vor kurzem eine Scheunen Katze adoptiert. Sie ist also auch bei uns nicht im Haus. Sie hat aber eine riesige Maschinenhalle mit einem Extra Raum in dem Sie jetzt eingesperrt ist, damit sie sich eingewöhnt und nicht weglässt. Wir wissen nicht wo sie sich versteckt hat und sie hat tagsüber noch nicht EINMAL getrunken oder gefressen. Sie lässt sich nicht blicken und man hört sie auch nicht. Ich hoffe sie frisst nachts wenigstens. Hat jemand Tipps für uns?
Hallo Elisa,
vermutlich hat sie Angst, dort eingesperrt zu sein. Ich nehme an, sie ist allein? Warum nehmt ihr sie nicht ins Haus, lasst sie dort für ca. 4 Wochen drinnen und gewährt ihr dann Freigang? Futter und Wasser stehen hoffentlich entfernt voneinander und eine Toilette hat sie hoffentlich auch.
Alles Gute und liebe Grüße 🙂
Bärbel
Hallo Bärbel,
das sind tolle Ratschläge von dir, die ich mir auch zu Herzen nehme. Allerdings bin ich zur Zeit etwas verunsicht. Ich habe mich vor einer Weile dazu entschlossen eine Zweitkatze aus den TH zu holen. Vor 4 Tagen war es nu soweit. Sie kommt ursprünglich aus ein Animal Hoarding Haushalt und hat sich im TH sehr Unwohl gefühlt. Ich habe ihr ein separates Zimmer eingerichtet, wo ich größtenteils die Sachen von meiner Erstkatze gegen neue oder nicht genutzte ausgetauscht habe. Sie soll sich jetzt erst einmal in Ruhe eingewöhnen bevor es weiter zur Gesellschaftung geht. Auch war mir bewusst, dass sie sich erst einmal nur verstecken wird. Womit ich aber nicht gerechnet habe, ist das sie immer Abends aus ihren Versteck kommt und lautstark Terror macht, selbst wenn ich dabei bin. Sie sucht dann richtig nach einen Ausgang und hatte auch versucht die Tür aufzumachen. Sie hat sogar die Bilder von der Wand runtergerissen. Nun weiß ich nicht, wie ich sie am besten beruhigen kann bzw. wie ich richtig handel soll. Spielen und Reden helfen nur bedingt, oft macht sie dann einfach weiter oder ist nur ganz kurz ruhig. Dabei spielt es keine Rolle, ob ich nur laut was lese oder sie freundlich anspreche. Auch der Pheromonstecker scheint nicht zu helfen. Ich kann ja nu nicht die ganze Nacht aufpassen, dass sie es nicht überteibt oder sich noch verletzt. Zudem schlafe ich eigtl. bei meiner Erstkatze, um Eifersucht zu vermeiden. Aber wenn neben an Terror gemacht wird, ist meine Maus auch ganz durch den Wind und am knurren. Ich möchte auch kein Fehlverhalten bei der Neuen antrainieren und versuche es in der Nacht zu ignorieren. Kann das so richtig sein? Sie hat ja nur Angst, weil alles Fremd ist!? Tagsüber ist sie in ihrem Versteck und schaut ganz entspannt was ich mache, wenn ich sie mal besuche und gibt kein Laut von sich. Fressen, trinken, Toilettengang macht sie alles, sogar wenn ich einfach daneben sitze. Nun hab ich auch Angst, dass sie die Nachtbarn beschweren könnten und ob sie überhaupt zu meiner Erstkatze passt, da sie eher ein ruhiges Wesen ist. Für einen Rat wäre ich sehr dankbar.
Hallo Caro,
schwierig, hier einen Rat zu geben. Für mich liest sich das so, als wollte die neue Katze nachts nicht allein sein. Ich vermute, sie möchte zu dir bzw. zu euch und macht deshalb Rabatz. Katzen sind ja nachtaktive Tiere. Hatte sie früher Freigang? Vielleicht möchte sie auch einfach raus.
Du könntest versuchen, eine Nacht bei ihr im Katzenzimmer zu schlafen – was für deine Erstkatze natürlich nicht so schön ist. Oder du lässt sie überall in der Wohnung herumlaufen, mit Ausnahme des Schlafzimmers. Hier besteht allerdings die Gefahr, dass die beiden aneinander geraten.
Alles Gute und liebe Grüße 🙂
Bärbel
Hallo Bärbel,
vielen Dank für deine nette Rückmeldung. Ich hatte jetzt immer mit im Katzenzimmer „genächtigt“ und sogar noch ein Raum dazu genommen. Aber leider hatte sich an der Situation nichts geändert. Auch zeigte sie wenig Interesse an mich, streicheln ist weiterhin noch nicht soweit. Freigang hatte sie vorher nicht, sie war eine reine Wohnungskatze mit 39 weiteren Katzen. Daher denke ich auch, dass ihr ein Kumpel fehlt. Da sie laut TH keine Auffälligkeiten im TH zeigte.
Nun hatte ich letzte Nacht all meinen Mut zusammengenommen und alle Türen geöffnet. Und zu meiner Überraschung war meine Maus (Erstkatze/übrings 6 Jahre) relativ lässig (nur knurren und beobachten), als sich die kleine Mieze (ca. 2 Jahre) langsam rausgeschlichen hat (von ihr kam kein Laut). Randale gab es dann keine mehr. Irgendwann hatte sich die Kleine wieder in ihr Zimmer versteckt und es blieb eine friedliche, ruhige Nacht. Im Moment versteckt sie sich unter der Couch und meine Maus liegt mit mir darauf (wir müssen jetzt einiges an Schlaf nachholen^^). Mal schauen, wie es jetzt weitergeht. Ob die Kleine ruhig bleibt und endlich ankommt. Und ob sie noch zutraulich mir gegenüber wird. Also weiterhin bangen!
Ganz liebe Grüße Caro
Dann drücke ich die Daumen 🙂
Hallo Bärbel, ich dachte, ich gebe mal ein kurzes Feedback. Es sind ja nu ein paar Wochen vergangen und ich konnte das Rätsel um das seltsame Verhalten der Kleinen lösen. Sie war rollig! Nach ca. 2 Wochen ging es nämlich wieder los, aber dieses mal war das Verhalten deutlicher. Laut TA hatte die Kastra nicht richtig geklappt und somit musste sie nachkastriert werden.
Viele Grüße
Hallo Caro,
schönen Dank für deine Rückmeldung – da wäre ich nicht drauf gekommen 🙂 Gut, dass das Rätsel jetzt gelöst ist.
Liebe Grüße
Bärbel
Hallo zusammen,
sorry – urlaubsbedingt hat es mit den Antworten auf eure Kommentare über Weihnachten/zwischen den Jahren eine Weile gedauert. Jetzt habe ich alle Fragen beantwortet 🙂
Liebe Grüße
Bärbel
Hallöchen,
Danke für den lieben Artikel und die aufmunternden Worte.
Ich habe gestern einen Kater geholt, er war ein Streuner und wurde auf circa 5/6 Jahre geschätzt. Ein Streunerverein hat ihn 2 Wochen gepflegt, kastrieren lassen und alle weiteren ärztlichen Behandlungen vorgenommen. Er kam gestern sehr schnell aus set Transportboxen und hat sich in Kratzbaum versteckt. Ich habe ihm eine Schüssel essen und Kondensmilch hingestellt, was er auch in null Komma nichts weggeatmet hat. Danach hat er sich streicheln lassen, hat gekuschelt und geschnurrt. Den restlichen Abend hat er in seiner Höhle verbracht.
Die Nacht wurde ich wach als er das Katzenklo benutzt hat und wahrscheinlich noch etwas gefressen hat. Als ich heute morgen aufgestanden bin hatte er sich im Bad hinter der Waschmaschine versteckt. Ich habe ihn da sitzen lassen und noch ein Schälchen Kondensmilch hingestellt, welches er auch sofort ausgetrunken hat. Dann bin ich auf Arbeit gegangen. Als ich wieder kam saß er an Ort und stelle wie ich ihn verlassen hatte. Mit viel Geduld, ganz viel faucherei und knurrerei und natürlich einer Schüssel Nassfutter habe ich ihn nach einer Dreiviertelstunde vorgelockt bekommen und er ist wieder im Kratzbaum verschwunden.
Wie kann ich ihm eine möglichst schonende Eingewöhnung ermöglichen? Und was kann ich tun damit er sich wohl fühlt bzw er versteht dass er mir vertrauen kann? Was wenn er sich wieder verkriecht und ich ihn nicht gelockt bekomme?
Hallo Jessica,
schön, dass du dem Streuner ein Zuhause gibst 🙂
Ich finde ja, das passt alles so weit. Wenn es hinter der Waschmaschine nicht gefährlich ist, lass ihn doch einfach dort sitzen. Er wird sich mit Sicherheit immer wieder mal verkriechen. Lass ihm die Zeit.
Bekommt er denn irgendwann auch Freigang? Als ehemaliger Streuner wird er vermutlich irgendwann raus wollen. (Lass ihn aber erst einmal ein paar Wochen in der Wohnung, bis er sich sicher eingewöhnt hat)
Alles Gute und liebe Grüße
Bärbel
Hallo ☺️
Auch mein Freund und ich haben uns am 4.12.2020 eine ca 8 Monate alte Katze von einem Bauernhof mit 30 Katzen geholt. Seither versteckt sie sich nur auf dem Schrank im Schlafzimmer oder anfangs unter der Küche. Sie frisst und spielt nur nachts wenn wir schlafen und tagsüber liegt sie nur auf dem Schrank.
Sie lässt sich zwar streicheln und schnurrt auch dabei, aber sobald man sie nehmen will dreht sie sich weg. Ein paar mal ist es uns gelungen sie zu nehmen und sie wollte einfach nicht mehr von uns weg. Ihr hat es so gefallen, dass sie wieder geschnurrt, geknetet und mich mit ihrem Kopf gestoßen hat.
Meine Frage, wenn ihr das Schmusen doch gefällt, warum versteckt sie sich dann nur?
Und was kann ich machen damit sie merkt, dass wir sie lieb haben und ihr nichts böses wollen…
Ich wäre für Tipps sehr dankbar
Hallo Malina,
du machst das schon sehr gut und eure Katze spürt bestimmt, dass ihr sie lieb habt 🙂
Es ist völlig normal, dass sie schnurrt, wenn sie sich wohl fühlt und sich versteckt, wenn die Angst wieder kommt. Die Gefühlslage schwankt – ist ja bei uns Menschen auch so. Dazu kommt, dass Bauernhofkatzen oft wenig Erfahrungen mit Menschen haben und leider manchmal auch schlecht behandelt werden. Kennst du diesen Artikel: https://www.lieblingskatze.net/wie-gewoehnt-man-ein-bauernhofkaetzchen-ein/ ?
Wichtig: Bitte nicht gegen ihren Willen hochnehmen.
Liebe Grüße 🙂
Bärbel
Hallo Bärbel,
Dein Artikel ist wirklich super und hat mir zumindest ein bisschen die Sorgen genommen.
Meine Freundin und ich haben uns vor knapp 2 monaten zwei Geschwisterkater geholt. Die beiden waren sehr schüchtern und wir hatten sie zu vor noch nicht gesehen. Sie waren zu dem Zeitpunkt knapp 16 Wochen alt. Zuhause angekommen waren sie sehr scheu, haben zwar gefressen und das katzenklo benutzt, aber sich nicht unter dem. Sofa vorgetraut. Nach gut zwei Wochen sind sie dann zum spielen langsam vorgekommen und da haben wir fest gestellt das sie Ausfluss an den Augen haben, also müssten wir sie einfangen und zum Tierarzt. Oreo, der vermutlich jüngere war zu dem Zeitpunkt auch schon neugierig und sehr umgänivh und hat sich manchmal streicheln lassen. Murmel, der ältere (aber vor allem größere) ist sehr ängstlich, hat beim einfangen gefaucht und gebissen, ohne Ende. Der Tierarzt Besuch war die Hölle für ihn (der Arzt sah echt schlimm aus danach) und er war dann sehr zurückhaltend (beide Kater hatten eine bindehautentzündung). Der Arzt fragte ob es straßenkatzen sind, was wir verneint haben, da sie aus einem privaten Haushalt stammen. Er meinte auch, daß sie wohl nicht richtig an Menschen gewöhnt sind. Danach hat sich alles langsam eingependelt, auf sein anraten hin haben wir einen Verdampfer für katzen hormone in eine Steckdose gesteckt, da wurde es deutlich besser. Weil sie sich, vor allem Murmel, immer noch viel unter dem Sofa versteckt haben, haben wir Das Wohnzimmer um geräumt, so dass sie dort nicht mehr hinkommen und stattdessen neue verstecke für sie gebaut, die sie auch angenommen haben.
Seit ein paar tagen (Silvester) versucht Murmel mit aller Gewalt wieder hinters Sofa zu kommen und bleibt dann meistens stecken weil es zu eng ist oder kommt nicht mehr vor, ohne das wir es von der Wand wegrutschen.
Gibt es etwas, das wir tun können, damit er nicht mehr hinters Sofa will und sich wieder mit den anderen verstecken zufriedene gibt (ua. Ist auch der Verdampfer am leer werden, könnte es daran liegen?) er scheint allgemein deutlich nervöse zu sein, lässt meine Freundin gar nicht mehr an sich ran, nur wenn sie schläft legt er sich zu ihr während ich ihn weiter Striche kann (nicht anheben etc)
Allgemein bin ich eine starke Bezugsperson für die Kater, da ich studiere und mit onlinekursen von Anfang an immer zuhause war während sie arbeiten gehen musste.
Können wir irgendwas tun, um ihr Verhältnis zu den katzen weiter zu verbessern?
Vielen Dank für deine Hilfe.
Ich wünsche dir und deiner ganzen Familie ein gesundes neues Jahr! Liebe Grüße,
Marion
Hallo Marion,
vielen Dank für dein Kompliment und die guten Wünsche 🙂 Auch dir und deine Lieben ein glückliches und gesundes neues Jahr!
Was spricht denn gegen das Versteck unter dem Sofa? Ehrlich gesagt, ich würde Murmel einfach seinen Willen lassen. Irgendwann wird es ihm dort zu langweilig, die Neugier wird siegen und er kommt raus.
Alles Gute, ich hoffe, die Augen kommen bald in Ordnung 🙂
Bärbel
Liebe Bärbel
Danke für diesen Beitrag. Ich hätte sehr gerne deinen Ratschlag zu unserer Eingewöhnungssituation und was wir wir anpassen sollten, um die Situation zu optimieren. Vor 5 Tagen haben wir auf dem Bauernhof zwei Kater geholt. Die beiden sind ca. 4 Monate alt, gemäß Tierarzt sind es jedoch keine Wurfgeschwister, da einer ca. 3 Wochen älter sei. Sie stammen jedoch vom selben Bauernhof und verstehen sich sehr gut und kuscheln oft und suchen einander.
Beide sind sehr scheu, wobei der ältere noch viel ängstlicher isg. Sie liegen fast den ganzen Tag unter einer Kommode, welches wir mit einem Laken überzogen haben.
Leider sind die beiden etwas krank und haben Katzenschnupfen, Ohrentzündungen, etc. und so musste ich sie bereits an ihrem 2. Tag bei uns einfangen und zum Tierarzt schleppen. Weiterhin muss ich den beiden 3x pro Tag Augentropfen und Ohrentropfen geben. Zu Beginn haben wir sie hierzu immer eingefangen, aber ich bringe es schlicht nicht mehr über mein Herz den älteren aus seinem Versteck zu zerren oder ihn vorher noch durch das Zimmer zu jagen. Er faucht und kratzt, er hat wirklich sehr viel Angst. Der jüngere lässt sich ziemlich gut aus seinem Versteck nehmen, er faucht auch nie und bleibt nach der Medikamentengabe dann auch noch ein paar Minuten auf dem Schoß liegen. Es ist für uns eine absolut unglückliche Kombination, dass wir den beiden Medikamente verabreichen müssen – aber das ließ sich halt nicht ändern.
Was ich bis jetzt leider gemacht habe ist sie in ihrem Versteck zu streicheln. Beide lassen sich relativ gut streicheln und entspannen sich dann auch nach Kurzem (Augen zu, legen ihr Köpfchen ab). Ich habe erst heute gelesen, dass man sie in ihrem Versteck immer allein lassen sollte, wenn sie ängstlich sind. Ich dachte mir ich tue was gutes wenn ich mich ihnen ganz langsam nähere und sie so an meine Hand, Geruch, etc. gewöhnen. Gerade weil ich ihnen etwas Unangenehmes zufügen musste mit der Medikamentenabgabe dachte ich, dass es auch wichtig ist, dass sie merken, dass die meisten Begegnungen mit mir harmlos sind und ich sie nur streichlen will. Ich werde damit wieder aufhören und überlasse ihnen die Initiative. Oder was meinst du?
Auch noch zur Info:
Wir haben 2 kleine Kinder, was unseren Haushalt nicht sonderlich ruhig macht.
Wir haben ein Haus in einem Dorf und nach der Eingewöhnungszeit und sobald sie vollständig geimpft sind können die beiden ihre Freiheit draussen wieder genießen.
Momentan haben wir sie nur in einem Zimmer, in welchem wir uns jedoch auch regelmäßig aufhalten. Wäre es evtl. doch besser ihnen Zugang zum ganzen Haus zu geben, damit sie mehr Rückzugsmöglichkeiten haben wenn wir in dem Raum sind?
Falls du irgendwelche Tipps hast, wie wir die Eingewöhnung anpassen sollten, wäre das super. Wir wünschen uns natürlich, dass sich die beiden bald wohl fühlen und zutraulich werden.
Danke dir herzlich für jeden Ratschlag, den du uns geben kannst.
Beste Grüße,
Diana
Hallo Diana,
erst einmal herzlichen Glückwunsch zum Familienzuwachs 🙂
Das ist natürlich Pech, dass die beiden gleich zu Anfang krank sind und behandelt werden müssen. Wenn möglich, würde ich sie wirklich in ihrem Versteck in Ruhe lassen. Kannst du sie für die Medikamentengabe evtl. mit Leckerlis herauslocken? Ich vermute, da sind sie auch zu misstrauisch, vor allem der älter Kater… Also das ist wirklich eine schwierige Situation, aber die medizinische Behandlung ist wichtig. Notfalls muss er da durch.
Den Plan, Zugang zum ganzen Haus zu geben, finde ich prinzipiell nicht schlecht. Rückzugsmöglichkeiten sind wichtig. Katzenkinder können sich allerdings an den unmöglichsten Orten verstecken und richten gern auch mal Blödsinn an. Das Haus sollte schon „katzenkindersicher“ sein (Kippfensterschutz etc.) Ist es möglich, den Radius erst einmal nur auf ein bis zwei Zimmer mehr zu erweitern?
Alles Gute und liebe Grüße
Bärbel
Hallo Bärbel.
Wir haben Ende November einen ca. 12 Jahre alten Kater aus dem Tierheim zu uns geholt.
Informationen über sein früheres Leben haben wir nicht erhalten.Kurt war von Anfang an stubenrein.Allerdings ist er sehr ängstlich.Er lässt sich selten streicheln, kommt nie mit uns in die Wohnstube.Er liegt den ganzen Tag im Schlafzimmer auf einem Karton.Wir haben ihm viele schöne Liegemöglichkeiten gebaut und gekauft aber er nimmt es nicht an.Zum fressen kommt er in den Flur bzw. die Küche und fordert dort seine Mahlzeiten ein.Aber ansonsten sieht man ihn den ganzen Tag nicht das er sich nur im Schlafzimmer liegend aufhält.Wie können wir Kurt an uns gewöhnen?Was können wir tun das er auch mal zu uns raus kommt in die Wohnstube z.B.?
Danke für Ihre Antwort.
Hallo Anja,
wie schön, dass ihr einem älteren Kater ein Zuhause gegeben habt 🙂
Bitte hab weiterhin Geduld mit ihm. Hast du schon einmal versucht, ihn mit Leckerlis ins Wohnzimmer zu locken? Katzensticks mögen eigentlich alle Katzen 😉
Elvis hat übrigens Wochen gebraucht, bis er endlich sein neues Wandbrett benutzt hat.
Liebe Grüße
Bärbel