Die EU plant ein weitreichendes Antibiotika-Verbot in der Tiermedizin. Hintergrund ist die zunehmende Resistenz von Keimen aufgrund des massenhaften Einsatzes von Antibiotika in der Human- und Tiermedizin. Tierärztinnen und Tierärzte befürchten, dass sie ihre Patienten nicht mehr ausreichend behandeln können und haben eine Unterschriftenaktion gestartet.
Stellt euch vor, eure Katze leidet an einer schweren Infektion – zum Beispiel nach einer Zahnbehandlung – und müsste deshalb eigentlich Antibiotika bekommen. Doch eure Tierärztin darf eurer Katze das rettende Medikament nicht geben.
Ein Horrorszenario, das bald schon Wirklichkeit werden könnte.
EU-Verordnung schränkt Antibiotika-Gebrauch für Tiere stark ein
Am 28. Januar 2022 tritt eine Verordnung der EU in Kraft, die den Gebrauch von Antibiotika in der Tiermedizin stark einschränken soll. Bestimmte Wirkstoffe sollen ausschließlich für Menschen reserviert bleiben. Damit will man die Entstehung multiresistenter Keime eindämmen.
Eigentlich eine gute Sache, doch die Gesetzgebung ist hier weit über das Ziel hinausgeschossen – zumal nur etwa fünf Prozent der Antibiotikaresistenzen aus der Tierhaltung stammen sollen. Tierärztinnen und Tierärzte kritisieren, dass viel zu viele Antibiotika auf der Verbotsliste stehen. Zahlreiche bewährte Mittel sollen künftig nicht mehr verwendet werden dürfen.
„Zum Wohl aller Tiere müssen wir uns dafür einsetzen, dass alle für die Tiermedizin zugelassenen Antibiotika auch in Zukunft weiter zur Behandlung zur Verfügung stehen. Anderenfalls würde es schlimmstenfalls den Tod vieler Tiere bedeuten“, sagt Siegfried Moder, Präsident des Bundesverbandes praktizierender Tierärzte gegenüber dem TV-Sender mdr.
Tierärzteverband startet Unterschriftenaktion
Jetzt macht der Tierärzteverband mobil und startet eine Unterschriftenaktion. Wenn ihr also in den nächsten Tagen mit eurer Samtpfote in die Tierarztpraxis müsst, haltet nach den Unterschriftenlisten Ausschau. Bitte unterschreibt!
Es gibt auch eine Onlinepetition auf Change.org, auf die ich hier verlinke: Gegen Antibiotikaverbot für Tiere.
Gebt die Information bitte auch an andere Tierbesitzerinnen und -besitzer weiter. Betroffen sind nicht nur Katzen, sondern auch Hunde, Kaninchen, Meerschweinchen, Vögel und andere Heimtiere.
Bilder: © Fotolia/ramonespelt, Bundesverband praktizierender Tierärzte
4 Kommentare
Ich habe gerade die Onlinepetition unterschrieben.
Super, vielen Dank! Ich hoffe, es kommen zahlreiche Unterschriften zusammen 🙂
Wir drücken die Pfoten fest, und hoffen, dass alle Antibiotika weiter zur Behandlung zur Verfügung für Tiere und Heimtiere bleiben. Vielleicht sollten Tierärzte für das Problem multiresistenter Keime sensibilisiert werden, um den Einsatz von Antibiotika noch gezielter zu gestalten. Schnurren
Vielen Dank für’s Pfoten drücken 🙂