Für viele Katzen gibt es keinen schöneren Aufenthaltsort als einen Karton aus Pappe. Schachteln haben psychologische und gesundheitliche Vorteile – wenn der Katzenhalter einige Sicherheitsvorkehrungen trifft.
Dieses kuriose Phänomen kennt wohl jeder Katzenbesitzer: Kaum hat man die neueste Lieferung vom Versandhändler ausgepackt und den Karton achtlos zur Seite gestellt, schon schleicht sich die Samtpfote heran, um das magische Objekt aus Pappe genauestens zu inspizieren. Kurze Zeit später findet man die Mieze dann selig schlafend in ihrem neuen „Katzenbett“.
Stresskiller aus Pappe
Egal ob Freigänger oder Wohnungskatze, unsere Samtpfoten suchen sich instinktiv sichere Rückzugsorte, die ihnen Schutz bieten. Niederländische Forscher haben im Rahmen einer Studie an der Universität Utrecht festgestellt, dass sich Katzen in einer ungewohnten Umgebung schneller entspannen, wenn ihnen Kartons als Unterschlupf zur Verfügung stehen. Pappschachteln können also für ein reduziertes Stresslevel bei unseren Vierbeinern sorgen. „Katzen sind unter Stress wie kaum ein anderes Säugetier gefährdet, an Infektionen zu erkranken“, erklärt die Tierpsychologin und Katzenexpertin Tanja Reinschmidt. „Dagegen kann bereits ein Pappkarton helfen. Als sicherer Rückzugsort reduziert er das Stresslevel fast automatisch, der Cortisolspiegel sinkt, die Abwehrkräfte regenerieren sich und die Katze bleibt gesund.“
Wohlfühltemperatur im Karton
Die Begeisterung von Katzen für Kartons hat noch weitere Gründe. Studien zufolge liegt die ideale Raumtemperatur für unsere Miezen zwischen 30 und 36 Grad, also deutlich über der menschlichen Wohlfühltemperatur. Deshalb ziehen sich Wohnungskatzen gern an warme Orte zurück, beispielsweise auf die Heizung oder hinter den Fernseher. Die gut isolierten Pappkartons wärmen sich besonders schnell auf und sind schön gemütlich. „Am besten eignen sich Kartons, die auf den ersten Blick zu klein wirken und in die eine Katze kaum hineinzupassen scheint. Eingerollt berührt sie an jeder Seite die Pappe und es wird schnell warm und behaglich“, sagt Reinschmidt.
Sicheres Vergnügen
Mit wenig Aufwand wird aus einem herkömmlichen Karton ein Katzenspielzeug. Beispielsweise kann man den Karton umdrehen, an zwei Seiten je eine Öffnung hineinschneiden – fertig ist der Spieltunnel. Auch Kratzbretter und Liegeflächen aus Pappe bereichern das Leben jeder Katze. „Damit der Karton kein Sicherheitsrisiko für die Katze darstellt, sollte man ihn aber gründlich auf mögliche Verletzungsmöglichkeiten hin untersuchen. Scharfe Kanten sollten abgeschliffen und Tackernadeln entfernt werden“, empfiehlt die Katzenexpertin. Wenn die Katze gern an Plastikfolie nascht, sollte man sicherheitshalber auch Klebebänder aus Kunststoff entfernen.
Quelle: IVH; Bilder: IVH, Lieblingskatze
2 Kommentare
Kurz nach Jacks Tod zog sich Sam auch gerne in den Karton unter der Heizung zurück.
Mittler Weile liebt er es, auf der Couch auf Zeitungen zu liegen. Diesen Fimmel lebt er so weit aus, dass er wartet, bis ich wieder eine Zeitung in die Ecke der Couch lege, bevor er hochspringt. Am liebsten natürlich Tageszeitungen. Hochglanzpapier ist zu rutschig 🙂
Das ist ja süß <3 Sie haben wirklich alle ihre speziellen Angewohnheiten... Elvis mag Zeitungen auch sehr gern.