Wer Bereiche seines Gartens vor der eigenen oder der Nachbarskatze schützen will, der hat viele sanfte und natürliche Optionen. So bleiben Katzen fern – aber dennoch unversehrt.
Manche Freigänger-Katzen kennen keine Grenzen. Sie lieben es, nicht nur ihr heimisches Umfeld, sondern auch die Nachbargärten zu erobern. Einige Gartenbesitzer sind aber wenig erfreut, wenn sich das eigene Tier oder gar die Nachbarskatze in bestimmten Bereichen ihrer Gärten tummelt. Zum Glück bietet die Natur sanfte Abhilfe gegen unerwünschte Besuche.
Hilfe aus der Pflanzenwelt
Viele Tierfreunde sind erst einmal ratlos, wenn sie eine Katze langfristig aus bestimmten Bereichen ihres Gartens fernhalten möchten. Und so mancher Tipp aus dem Handel ist nicht tiergerecht: Stacheldraht, dornengespickte Katzenabwehr-Matten oder Ähnliches widersprechen dem Tierschutzgesetz – und sind nicht notwendig.
Denn auch die Natur zeigt zahlreiche wirkungsvolle Wege auf, um die unerwünschten Gäste dauerhaft loszuwerden. „Es gibt diverse Pflanzen, die den empfindlichen Geruchssinn der Katze stören“, sagt Brigitte Eilert-Overbeck, Autorin mehrerer Katzenratgeber. „Am beliebtesten sind verschiedene Arten der Harfensträucher, deren Blätter einen leichten Mentholgeruch abgeben.“
Eine ähnlich abstoßende Wirkung können Lavendel, Pfefferminze, Zitronengras, Currykraut oder die Arten des so genannten Storchenschnabel-Gewächses erzielen. Vorteil der pflanzlichen Abwehr: Besonders bei Sonnenschein sind sie sehr wirksam. Nachteil: Bei Regen oder auch im Winter haben die ätherischen Öle weniger Chancen, sich in der Luft zu verteilen. „Die Pflanzdichte muss recht hoch sein, damit Katzen tatsächlich den ganzen Garten meiden“, sagt Eilert-Overbeck.
Beim Schutz von Beeten gibt es weitere natürliche Möglichkeiten, deren Wirksamkeit allerdings wetterbedingt ebenfalls begrenzt sein kann: „Zwiebeln, Knoblauch, Apfelessig oder den Kaffeesatz ins Beet zu bringen, das hilft meist nur bis zum nächsten Regen“, sagt die Fachfrau. Einige Experten raten dazu, den Rasenschnitt auf die Beete zu verteilen – doch manche Katzen mögen die weiche Konsistenz und tummeln sich dann erst recht im Beet.
Auf Lerneffekte setzen
Neben pflanzlicher Abwehr-Hilfe rät Eilert-Overbeck dazu, das Lernverhalten der Katze zu nutzen, um sie dauerhaft in andere Reviere zu verdrängen. „Lärm und Wasser sind zwei Faktoren, die fast alle Katzen meiden“, sagt sie. Wer also häufig genug Topfdeckel aufeinander schlägt oder mit dem Wasserschlauch in Richtung Katze zielt, hat große Chancen, dass die Samtpfote sich ein ruhigeres Revier sucht.
Aber Achtung: „Direkt auf die Katze zu zielen, ist nicht tiergerecht!“, betont die Expertin. Wem dazu die Zeit fehlt, der kann sich moderne Technik zu Hilfe holen: Der so genannte Reiherschreck ist ein Bewegungsmelder, der ursprünglich für Teichbesitzer entwickelt wurde, um Reiher davon abzuhalten, sich an den Fischen im Teich gütlich zu halten. Der Reiherschreck wird mit einen Gartenschlauch auf einer speziellen Halterung verbunden. Kommt eine Katze in die Nähe, heißt es „Wasser marsch“ – und die Samtpfote sucht das Weite.
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Quelle: IVH; Bild: © Fotolia, Astrid Gast