Sie klettern auf Regale und Schränke, kratzen gern mal am Sofastoff und so manche Samtpfote macht auch vor dem Blumentopf nicht halt – gar nicht so einfach, unter diesen Voraussetzungen seine Wohnung schick zu gestalten. Doch wer das Wesen der Katze kennt, findet für vieles eine Lösung.
Besonders mit aktiven Katzen verhält es sich ein bisschen wie mit kleinen Kindern: Nichts ist vor ihrer Neugier sicher. Sei es der Blumentopf auf der Fensterbank, der erkundet werden muss, der Haustürschlüssel auf der Anrichte, der beim Herunterschieben so schön klimpert oder das Bücherregal, das zum Hinaufklettern lockt.
Die Wohnung mit den Augen der Katze sehen
„Wer sich schön einrichten möchte und eine Wohnungskatze hat, sollte jedes Zimmer und jede Dekoration zunächst aus der Sicht der Katze betrachten“, sagt Dr. Helga Hofmann, Biologin, Fachbuchautorin und Katzen-Expertin. „Katzen leben quasi auf zwei verschiedenen Ebenen: auf dem Boden und in der Höhe. Beide Lebensräume haben unterschiedliche Funktionen. Diese zu kennen ist sehr hilfreich bei der Gestaltung und Dekoration der eigenen vier Wände“, so die Autorin.
Am Boden ist es der Katze wichtig, herumzustreifen, ihr Revier aktiv zu kontrollieren, zu fressen, sich auch mal verstecken zu können. In der Höhe geht es fast immer darum, den Überblick zu haben und Ausschau zu halten. Für die Einrichtung bedeutet das: „Es sollten offene Liegeplätze auf Regalen oder Schränken zur Verfügung stehen – Spielzeug und Futternapf dagegen gehören auf den Boden“, erklärt Hofmann. Auch kuschelige Höhlen dürfen gern am Boden oder auf halber Höhe stehen.
Kletter- und Kratzspuren vermeiden
Doch wie kommt die Katze in die Höhe, ohne Spuren auf Möbeln zu hinterlassen? Hofmann empfiehlt: „Man sollte Regalwände so gestalten, dass die Katze mühelos in mehreren Sprüngen nach oben kommt, ähnlich einer Treppe. Oben bietet man einen gemütlichen Liegeplatz an – den wird die Katze wahrscheinlich eher wählen als einen harten Untergrund.“ Die Expertin rät weiterhin dazu, Katzen nach Möglichkeit einen kuscheligen Ort auf der Fensterbank einzurichten: „Das ist für die Katze wie Fernsehen.“
Es liegt in der Natur fast jeder Katze, sich Plätze zum Kratzen zu suchen – und nicht immer ist das der bereitgestellte Kratzbaum, sondern auch mal die Sofakante oder der Teppich. Bewährt hat sich ein Bodenbelag aus kurzflorigem Naturhaar. Derartige Teppiche verkraften das Kratzen und Hineinkrallen der Katze, ohne auszufransen. „Auch ein Fußabstreifer, als Dekoration an der Wand, lädt die Katze zum Kratzen ein und kann verhindern, dass sie ihr natürliches Kratzbedürfnis am wertvollen Stoffsofa auslebt“, sagt Hofmann.
Dekoration katzensicher machen
Wer mit Wohnungskatzen lebt, sollte zudem Ordnung halten – lose herumliegende Stifte auf dem Tisch, Kleingeld auf der Anrichte, der Haustürschlüssel auf der Kommode laden jede neugierige Katze zum Spielen ein. „Ich empfehle viele kleine Körbe oder Schalen, in denen man Kleinkram wie Schlüssel verwahrt“, so Hofmann. Filigrane Dekoration wie kleine Porzellanfiguren landet sonst schnell auf dem Boden und geht unter Umständen kaputt. „Zerbrechliches kann man gut in größeren Glasbehältern dekorieren“, rät die Fachfrau. So freut sich das Auge des Betrachters und die Katze wird nicht verführt, das feine Porzellan zum Spielen zu nutzen.
Auf hübsche Grünpflanzen braucht kein Katzenhalter verzichten. Damit die Erde in Blumen- und Pflanztöpfen nicht von den Samtpfoten umgegraben wird, hilft es häufig schon, etwas Knoblauch auf der Blumenerde zu verteilen. Auch Kaffeesatz ist geeignet, sogar in doppelter Hinsicht: „Das ist gleichzeitig guter Dünger“, weiß die Expertin.
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Bild & Quelle: IVH