[Werbung] Manche Katzen lassen die Untersuchungen bei der Tierärztin geduldig über sich ergehen, andere wehren sich mit Zähnen und Krallen. Elvis hat dagegen seinen eigenen Weg gefunden, dem medizinischen Personal das Leben schwer zu machen – und das ist manchmal ziemlich schräg.
Mit seinen geschätzten 14 Jahren ist Elvis nicht mehr der Jüngste. Wie bei uns Menschen auch, bringt das Alter jede Menge Zipperlein mit sich, die einen Besuch bei der Tierärztin erforderlich machen. Elvis sieht das überhaupt nicht ein. Für ihn ist die Tierarztpraxis eine Folterkammer und ich bin die Verräterin, die ihn dort hin bringt. Leider spreche ich nach all den Jahren immer noch nicht gut genug „Katz“ um ihn vom Gegenteil zu überzeugen.
Dummerweise hatten wir zu Anfang, als wir noch in München wohnten, großes Pech mit unseren Tierärzten und Tierärztinnen und es hat eine Weile gedauert bis wir die Richtige gefunden haben. Von daher ist es durchaus verständlich, dass Elvis allen Weißkitteln gegenüber ein gesundes Misstrauen an den Tag legt. In Augsburg haben wir zum Glück auf Anhieb eine Katzenfolterkammer Praxis gefunden, in der wir uns gut aufgehoben fühlen. Naja, ich zumindest 😉 Elvis sieht das anders.
Während er mich zuhause durchaus mal zwickt, wenn ihm etwas nicht passt, ist Elvis bei der Tierärztin lammfromm. Er beißt und kratzt nicht, denn sein Weg ist die subtile Sabotage.
Elvis als Ausbrecherkönig
Das erste „Opfer“ seiner subtilen Tricks war allerdings nicht die Tierärztin, sondern ich. Wir hatten einen Termin und Elvis musste in die Transportbox. Nach mehreren schweißtreibenden Runden Fangen spielen, hatte ich es endlich geschafft, Elvis in seine Box zu bugsieren. Erleichtert stellte ich die Box in den Flur, drehte mich zur Garderobe hin um, zog den Mantel an, griff zur Handtasche und wollte los.
Da stand sie, die Box – und Elvis saß mit unschuldigem Gesicht daneben. Dabei hätte ich schwören können, dass ich die Box richtig verschlossen hatte. Hatte ich auch. Doch mein schlauer Kater langte einfach mit seinen Pfoten durch das Gitter und hatte es tatsächlich geschafft, die Hebel zu öffnen. Zum Glück hatte ich Kabelbinder, Schnur und Klebeband im Haus… Inzwischen haben wir eine ausbruchsichere Box.
Inkognito unterwegs
Es wird allgemein empfohlen, ein Handtuch in die Transportbox zu legen. Ist gemütlicher und angenehmer, falls die Katze nach einer Narkose oder stressbedingt plötzlich pinkeln muss. Elvis sitzt allerdings nicht auf dem Handtuch, sondern versteckt sich darunter. Manchmal riskiert er einen Blick, wie ihr auf dem Foto sehen könnt. Eine Tier-Dermatologin kommentierte das mit den Worten „Sind wir heute inkognito unterwegs?“.
Verweigerungstaktik
Elvis hält jede Untersuchung für eine Zumutung, die unter allen Umständen verhindert werden muss. Dabei stellt er sich ausgesprochen geschickt an: Soll das Herz abgehört werden, presst er einfach seine Vorderpfoten fest auf den Brustkorb. Auch der Spruch „Kneif‘ deine Arschbacken zusammen!“ erhält durch Elvis eine neue Bedeutung – nämlich dann, wenn die Ärztin Fieber messen möchte.
Vor einigen Monaten hat Elvis gehumpelt. Die Tierärztin tastete seine Beine ab und stellte fest, dass der Schmerz im linken Ellenbogen sitzen musste. Mit den Worten „jetzt möchte ich noch sehen, wie er läuft“ setzte sie ihn auf den Boden. Schwupps sprang Elvis zurück auf den Untersuchungstisch (den er vorher noch richtig blöd fand) und rührte sich keinen Millimeter mehr vom Fleck.
Herz-Ultraschall: Unfreiwillig im SM-Studio für Katzen
Beim Herz-Ultraschall fühlt sich Elvis wahrscheinlich gegen seinen Willen in ein Sado-Maso-Studio versetzt. Die Domina Tierärztin zwickt Klemmen ins Brustfell und dann fährt sie mit einem glibberigen Ultraschall-Kopf auf dem Bauch herum. Auf dem Bauch! Und dann dauert diese Tortur auch noch eine gefühlte Ewigkeit! Bei der ersten Untersuchung dieser Art zappelte Elvis so sehr, dass sie kurz vor Schluss abgebrochen werden musste.
Beim zweiten Mal stellte sich Elvis geschickter an. Er tat so, als würde er ruhig halten und drückte seinen Brustkorb und Bauch vom Ultraschall-Gerät weg. Die Tierärztin war übrigens sichtlich beeindruckt von der subtilen Sabotage meines Katers.
Blutabnehmen? Nicht mit mir!
Hier sehr ihr, dass Elvis an beiden Beinen ein grünes Pflaster hat. Das war so nicht geplant, aber er hat beim Blutabnehmen so mit den Beinen gestrampelt, dass es erst beim zweiten Versuch geklappt hat.
Neulich erst mussten ihn zwei Sprechstundenhelferinnen und meine Wenigkeit beim Blutabnehmen festhalten. Es ist unglaublich, welche Kräfte dieses kleine Tier entwickeln kann, wenn es etwas nicht will.
Tierärztinnen und Helferinnen ertragen diese katzischen Obstruktionsversuche übrigens immer mit großer Nachsicht. Gelassenheit gehört für sie einfach dazu – und für originelle Sabotagemethoden haben sie offenbar ein Faible. Und schließlich: Wer kann einer solchen Süßbacke schon böse sein? Auf dem Titelfoto seht ihr übrigens einen schwer erkälteten Elvis – erkennbar an der roten Nase.
Eure Erfahrungen?
Wie verhalten sich eure Miezen in der Tierarztpraxis? Mutieren sie zur Furie, lassen sie die Untersuchung über sich ergehen oder ist die subtile Sabotage das Mittel der Wahl? Ich bin gespannt auf eure Kommentare.
* Dieser Beitrag wird unterstützt von der AGILA Haustierversicherung. Dafür vielen Dank!
Bilder: © Lieblingskatze